Arbeitskreis
 von

 Katholiken

Logo

Ich bin der Weg,

die Wahrheit und

das Leben

.

Bischof Bätzings Kirchen- und Amtsverständnis

Der Protestantismus lässt grüßen!

 Ein Kommentar von Christoph Blath

 Vor einiger Zeit hat Dr. Georg Bätzing, Bischof von Limburg und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, einen Vorschlag zu Gunsten des Frauendiakonats gemacht. Seine Auffassung, die Zulassung von Frauen zum Diakonat könne aufgrund eines päpstlichen Indults erfolgen, wirft die Frage nach seinem Kirchen- und Amtsverständnis auf.

 In diesem Zusammenhang ist ein Blick in das Votum des Ökumenischen Arbeitskreises evangelischer und katholischer Theologen „Gemeinsam am Tisch des Herrn“ vom 11. September 2019 hilfreich, an dem Bischof Bätzing mitgewirkt und zu dem er sich ausdrücklich bekannt hat.

 Zur Apostolischen Sukzession heißt es in Nr. 8.3 dieses Papiers: „Mit dem Begriff ‚Apostel‘ werden in den neutestamentlichen Schriften nicht nur die Zwölf Jünger, sondern auch die Zeugen und Zeuginnen für den auferstandenen Christus bezeichnet. Die Annahme einer ununterbrochenen Kette der Handauflegungen von den Aposteln bis heute ist von Beginn an apologetisch motiviert und lässt sich historisch nicht erweisen. Die Verbindung zwischen dem apostolischen Ursprung und dem Glaubensleben der Gemeinden geschieht in der Kraft des Geistes Gottes und wird durch die gewahrt.“

 M. a. W.: Die katholische Lehre, dass die Bischöfe in einem direkten und exklusiven Sinn die Nachfolger der Apostel sind, ist eine Fiktion, der vielleicht sogar betrügerische Absichten zugrunde liegen.

 Ohne Zweifel wird auf diese Weise die inkarnatorisch und sakramental verstandene Apostolizität der Kirche, gleichsam ihr Herzstück, in Frage gestellt - zugunsten eines unmittelbaren Wirkens des Heiligen Geistes in jedem Getauften, das sich einer näheren Bestimmung entzieht.   

 Das vorausgesetzt, kann grundsätzlich jeder Getaufte unter Berufung auf die auch ihm verliehene „Kraft des Geistes Gottes“ beanspruchen, sein eigenes Lehramt zu haben oder zu sein, sein eigenes Glaubensbekenntnis und seinen eigenen Moralkodex zu kreieren, ebenso zu ordinieren und zu weihen.

 Im Kontext dieses protestantischen wie auch gnostischen Kirchen- und Amtsverständnisses ist die Einführung des Frauendiakonats aufgrund eines päpstlichen Indults selbstverständlich kein Problem; die generelle Zulassung von Frauen zu allen kirchlichen Ämtern übrigens auch nicht. Von einer Weihe sollte man aber besser nicht mehr sprechen. Denn diese setzt ein heilsrealistisches Verständnis der apostolischen Sendung der Kirche voraus.

 Bischof Bätzing hat bei seiner Weihe zum Bischof feierlich versprochen, „das von den Aposteln überlieferte Glaubensgut, das immer und überall in der Kirche bewahrt wurde, rein und unverkürzt weiterzugeben“.

 Daher steht er in der Pflicht, sich von der protestantischen Ekklesiologie, die dem Votum des Ökumenischen Arbeitskreises zu eigen ist, zu distanzieren und jeder Initiative, die auf die Zulassung von Frauen zu den Weiheämtern zielt, eine eindeutige Absage zu erteilen.