Arbeitskreis
 von

 Katholiken

Logo

Ich bin der Weg,

die Wahrheit und

das Leben

.

Erneuter Skandal in Limburg

Unglaublich – Christopher Street Day (CSD) fand mit „starken Partnern“ (Arbeitskreis Queere Jugendarbeit und BdkJ des Bistums Limburg) statt[1]

 

Am 14. Mai hat in der Bischofsstadt Limburg erstmals ein Demonstrationszug für Homosexualität und andere Queer-Themen stattgefunden. An der sogenannten Christopher-Street-Day-Veranstaltung nahmen Gruppen und Personen aus dem LGBTIQ-Spektrum teil. Sie stand unter dem Motto: „CSD-Limburg – queeres Leben auf dem Lande“.

Hauptorganisator und Projektträger ist das BDKJ-Büro des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend im bischöflichen Ordinariat. Auch der Arbeitskreis ‚Queere Jugendarbeit im Bistum Limburg‘ gehört zum Organisationsteam. Man kann davon ausgehen, dass die Veranstalter und ihr Projekt die volle Unterstützung von Bischof Bätzing haben.

Der Limburger Bischof hat schon vor einigen Jahren eine Arbeitsgruppe und Veranstaltungsreihe angesetzt, um die liturgische Segnung von Homo-Paaren in der Kirche zu installieren. Als Co-Präsident des Synodalen Wegs unterstützt er die Forumsgruppe IV, in der die kirchlichen Sexualnormen an die Forderungen der Homo-Lobby angepasst werden. In der Sendung ‚Anne Will‘ vom 30. 1. 2022 bestätigte Bischof Bätzing, dass der Synodale Weg die entsprechende „kirchliche Lehre verändern“ müsste. Außerdem zeigte er sich „sehr dankbar“ für die ARD-Sendung ‚Out in Church‘, durch die das Synodalprogramm unterstützt werde.

Änderung des kirchlichen Arbeitsrechts als Einstieg in die Lehr-Änderung

In dem erwähnten Filmbericht und einem anschließenden „Manifest“ fordern kirchliche Angestellte eine Änderung des Arbeitsrechts für Beschäftigte in kirchlichen Einrichtungen.

Aufgrund der verfassungsmäßigen Selbstverwaltung der Religionsgemeinschaften haben die Kirchen das Recht, von ihren Beschäftigten ein loyales und aufrichtiges Verhalten im Sinne ihres Selbstverständnisses zu verlangen. Von diesen Loyalitätspflichten, die sich auf Lehre, Werte und moralische Normen der Kirche beziehen, wird jeder kirchlich Angestellte in Kenntnis gesetzt durch und bei Unterschrift seines Arbeitsvertrags. Ein Chefarzt, der außerdienstlich Abtreibung propagiert, ein Sozialpädagoge oder eine Kindergärtnerin, die aus der Kirche ausgetreten sind, können rechtmäßig gekündigt werden, was durch Bundes- und Europagerichte bestätigt wurde. Gleiches gilt für einen Katecheten, der in einer zivilrechtlichen Zweitehe oder Homo-Ehe lebt. Denn er kann nicht mehr glaubwürdig die Lehre der Kirche vertreten, wenn er in seiner persönlichen Lebensform dagegen verstößt.

Auf diesem Hintergrund sind es Nebelkerzen, die die Organisatoren von OutInChurch in der Öffentlichkeit verbreiten: Kirchliches Arbeitsrecht würde Diskriminierung und Ausgrenzung betreiben, es würde LSBTIQ-Personen herabwürdigen, Angst verbreiten, berufliche Existenzen zerstören und krank machen. Mit solchen pauschalen Falschbehauptungen oder aufbauschenden Skandalisierungen stellen sich die OutInChurch-Aktivisten selbst als unseriös dar.

Jedenfalls lenken sie von wichtigen Grundproblemen und Differenzierungsregelungen ab: Vor allem in Pflegeberufen wird bei zunehmender Einstellung von Konfessionslosen die Beachtung kirchlicher Lebensnormen von den Gerichten nicht mehr als „wesentliche und gerechtfertigte berufliche Anforderungen“ anerkannt. Daraufhin hat die Deutsche Bischofskonferenz schon 2015 beschlossen, bei den sozialdienstlichen Caritas-Angestellten die Loyalitätsverpflichtung nicht mehr bei Zweitehen und Homopartnerschaften anzuwenden. Die Vorschriften bleiben aber für kirchliche Mitarbeiter bei pastoralen und katechetischen Beauftragungen bestehen, weil sonst die kirchliche Glaubwürdigkeit beeinträchtigt würde.

Doch genau gegen dieses substantielle Identitätsprinzip der Kirche poltern die Manifest-Autoren: Das Eingehen einer nicht-heterosexuellen Beziehung oder (Homo-) Ehe dürfe niemals als Loyalitätsverstoß gelten und folglich Einstellungshindernis oder Kündigungsgrund sein.“ Alle LSBTIQ-Personen mit ihren Bekenntnissen und Beziehungen müssten freien Zugang zu allen pastoralen Kirchenberufen haben. Letztlich bedeuteten diese Forderungen die Abschaffung der verfassungsmäßigen Loyalitätsverpflichtung.

Eine genderideologische Variante der Schöpfungsgeschichte

Der Angriff auf das kirchliche Arbeitsrecht ist für die homofreundlichen Protestler jedoch nur der erste Schritt, eine vordergründige Instrumentalisierung, um im Gleichschritt mit dem Synodalen Weg die kirchliche Lehre zu Sexualität und Ehe grundstürzend zu verändern.

Dazu versuchen theologischen Fabulierer die Schöpfungsgeschichte umzuschreiben. Nach der biblischen Genesis-Schrift schuf Gott die Menschen in der Differenz und binären Zuordnung von Mann und Frau. Und nur dieser fruchtbaren, auf Kinder und Familie angelegten Beziehung in Liebe und Treue gab er seinen göttlichen Segen. Jesus Christus hat die schöpfungsgeschichtliche „Naturehe“ in den Rang eines Sakraments erhoben.

Das biblische Original überblenden OutInChurch-Theologen mit einem neu erfundenen Schöpfungsnarrativ. Unter dem Titel: ‚Wie Gott uns LSBTIQ-Menschen schuf‘, vermitteln sie ihr neues Schöpfungskonstrukt:
Am Anfang hätte der/die/das Gott*+2.0 allerlei geschlechterdiverse Menschentypen sowie gleichgeschlechtlich orientierte Personen geschaffen. Alle queere Menschen wären von Gott gesegnet worden. Insbesondere hätte er auch den sterilen Homopaaren seinen Gottessegen gegeben.
Die Absurdität der genderideologischen Schöpfungsgeschichte zeigt sich spätestens in der Behauptung, Gott hätte auch transidentische Menschen mit ihren „falschen Körpern“ geschaffen.

Opportunistische Kapitulation vor dem Zeitgeist der Homo-Ideologie

Neben dieser Bibelverfälschung propagieren die OutInChurch-Betreiber auch eine neo-gnostische Rechtfertigungslehre für Homosexualität und Queerness. Dabei greifen sie auf den Orientierungstext des Synodalen Wegs zurück. Dort wird eine Zeitgeist-Theologie vertreten: Neben der biblischen Offenbarung würde Gott seinen Willen auch in aktuellen Gegenwartsströmungen als ‚Zeichen der Zeit‘ kundtun. In diesem Sinne behaupten die Manifest-Autoren: „Lebensentwürfe und Lebenserfahrungen von queeren Menschen sind vielfältige Erkenntnisorte des Glaubens und Fundstellen göttlichen Wirkens.“ Zu solcher Opportunismus-Theologie schreibt US-Erzbischof Aquila an Bischof Bätzing:

„Die Kapitulation vor dem Zeitgeist ist keine Frage des Lesens der ‚Zeichen der Zeit‘, sondern ein Verrat am Evangelium.“

Die willkürlichen Zeitgeist-Thesen der OutInChurch-Theologen sind auf Sand gebaut. Sie können die biblisch fundierte Lehre der Kirche zu Sexualität und Ehe nicht umstoßen. Es bleibt die Wahrheit, die Papst Franziskus in seinem Schreiben zu Amoris laetitia noch 2016 bestätigte:

„Es gibt keinerlei Fundament dafür, zwischen den homosexuellen Lebensgemeinschaften und dem Plan Gottes über Ehe und Familie Analogien herzustellen, auch nicht in einem weiteren Sinne.“

Denn sterilen Homopaaren fehlt von Natur aus die Voraussetzung für Ehefähigkeit. Selbst nach dem bürgerlichen Gleichheitsgrundsatz darf Ungleiches – wie Homopartner und ehefähige Paare von Mann und Frau – nicht gleichbehandelt werden. Dass Homopaare keinen kirchlichen Segen (in Analogie zu dem Brautsegen) bekommen, ist inhaltlich aus der Bibeltheologie begründet und formalrechtlich aus den Grundrechtsprinzipien. Insofern ist der Diskriminierungsvorwurf von Seiten der Homolobby ebenso unberechtigt wie die Forderung der Homoaktivisten nach Gleichberechtigung oder gar Gleichstellung von Homopaaren mit Eheleuten.

Auf die begründeten Einwände biblischer, theologischer und rechtlicher Art reagieren die OutInChurch-Propagandisten mit wüsten Schimpfattacken. Sie verweigern den rationalen Diskurs mit der Behauptung, die kirchliche Sexuallehre und ihre Argumente seien „weder länger hinnehmbar noch diskutabel“. Die lehramtlichen Aussagen wären diffamierend und „menschenfeindlich“.

Kürzlich war der Churer Bischof Bonnemain mit ähnlichen Polemiken von der Präventionsbeauftragten seines Schweizer Bistums konfrontiert. Darauf antwortete er: „Es ist offensichtlich, dass die kirchliche Sexualmoral, gemäß dem Evangelium, weder diskriminierend noch unmenschlich ist.“ Wann treten die deutschen Bischöfe in ähnlicher Weise den polemischen Kirchenbeschimpfungen der kirchlich angestellten OutInChurch-Autoren entgegen?

Konkordat von Synodal-Bischöfe mit der Homolobby

Selbst von den Bischöfen und Weihbischöfen, die gegen das einschlägige Dokument des Forums IV gestimmt haben, hört man keine öffentliche Zurückweisung der OutInChurch-Parolen. Die bischöfliche Mehrheitsfraktion unter Führung von Bischof Bätzing folgt von Anfang an der „Agenda von LSBTIQ und Gender“, wie Erzbischof Aquila beobachtet:

„Es kann aber kein Konkordat gegenseitiger Akzeptanz geben zwischen der Wahrheit der göttlichen Offenbarung und der katholischen Lehre einerseits und der verzerrten Anthropologie der heutigen säkularen Hochkultur andererseits, die eine zunehmend dysfunktionale Sexualität fördert.“

Wohin das Konkordat von Bischof Bätzing mit der Homolobby führt, war auf einer Podiumsdiskussion am 6. April im Gemeindezentrum der Sankt Christopherus-Gemeinde in Frankfurt-Preungesheim zu hören. Angekündigt von der Stadtkirche Frankfurt, sollte die Veranstaltung „ein tiefergehendes Verständnis von Out in Church“ geben unter dem Motto: „Update nach mutigem Outing im TV“. Alle sieben Podiumsdiskutanten waren kirchliche Angestellte oder Personen, die in dem Film „Wie Gott uns schuf“ auftraten. Alle unterstützten die Homo-Agenda.

Ein Ex-Pater forderte, die katholische Katechismuslehre zu ändern, damit seine eheähnliche Liierung mit einem Mann anerkannt wird.
Zwei (lesbische) Frauen, als „Ehepaar aus der Pfarrei St. Franziskus“ angekündigt, erklärten, die Kirche müsse endlich ihre Aufgabe verstehen, was „die Gestalterin, die sich Gott nennt“, alles geschaffen habe, um all das Bunte einzubinden.  

Zwei der Diskussionsteilnehmer konnten quasi im Namen von Bischof Bätzing sprechen: Der Synodale Dr. Holger Dörnemann ist LSBTIQ-Beauftragter im Bistum Limburg; Eric Tilch wurde vom Bistum Limburg als Jugendreferent eingestellt, um queere Jugendarbeit in der Jugendkirche Kana zu etablieren.

Kirchliche Homo-Agenda: Akzeptanz von Promiskuität …

Von dem Podiumsbeitrag Tilchs berichtete die deutsche CNA-Seite am 11. April: Der kirchliche Jugendreferent könne sich „erst dann von der Kirche als schwuler Mann angenommen fühlen, wenn ich auch mit wechselnden Partnern akzeptiert werde.“ Dann stellte er weitergehende Forderungen der LSBTIQ-Kampagne Out in Church auf: In der Kirche sei zwar die feste homosexuelle Partnerschaft schon vielfach akzeptiert. Nun sei aber der Zeitpunkt gekommen, dass die Kirche auch alle anderen Formen gleichgeschlechtlicher Sexualität wertschätzen sollte, insbesondere die homosexuelle Promiskuität. Anscheinend sieht er seinen bischöflichen Auftrag darin, die Auflösung jeglicher Sexualnormen zu vermitteln und so zur „sexuellen Verwahrlosung der Jugend“ beizutragen, wie es vor einigen Jahren in einem Buchtitel hieß.

… und homosexueller Angriff auf Ehe und Familie

Der von Kirchensteuergeldern bezahlte Kirchenangestellte verbindet seine persönliche libertäre Sexualanarchie mit einem Angriff auf die kirchliche Lehre von Ehe und Familie. Er forderte, den christlichen Familienbegriff mit Vater, Mutter und Kind(ern) abzuschaffen. „Diesen seit über 2000 Jahren am Vorbild der Heiligen Familie orientierten ‚Weg der Kirche‘ (St. Johannes Paul II.)“ bezeichnete Tilch als überholte Vorstellungen der Vergangenheit – so der Kommentar des CNA-Reporters.

Mit der Abschaffung der Familie nimmt der bischöflich Beauftragte die 4. Feuerbachthese von Karl Marx auf: „Die Familie muss theoretisch und praktisch vernichtet werden.“ Der Kommunismus werde die bürgerliche Familie abschaffen. Tilch sagte: „Ich sorge mich, dass die Kirche an einem Familienbild aus den 1950er Jahren hängt, also Vater, Mutter und Kind.“ Dabei gebe es „so viel mehr als das, zum Beispiel Patchworkfamilien, wechselnde Beziehungen und polyamore Liebe“ (was die Grüne Jugend schon seit Jahren propagiert).

An ihren Früchten sind sie zu erkennen

Aus den Worten Tilchs ist ebenso wie den Texten des Synodalforums IV die Tendenz der neuen Sexualdirektiven zu erkennen, nach denen unter dem Höchstwert eigener sexueller Bedürfnisbefriedigung alle Bezugnahme auf Partner und Kinder getilgt werden sollen.  Diese Maximen zeitgeistiger Sexologien stehen im krassen Gegensatz zur Identität katholischer Ehelehre: Aus der Liebe und Hingabe der Eheleute erwachsen, vergleichbar dem göttlichen Schöpfungsakt, die gemeinsamen Kinder; die Treue und Bindung der Ehepartner schaffen den optimalen Familienraum für die Entwicklung der Kinder.

Marxisten, Homo-Lobby und Synodale haben unterschiedliche Motive und Zielsetzungen, sie sind sich aber einig in Ablehnung der katholischen Lehre von der auf Familie angelegten Ehe.

Deutlich wird:

In Bischof Bätzings Bistum sind die Früchte des Synodalen Wegs zu erkennen, der sich von Anfang an von den biblischen Weisungen und der kirchlich-katholischen Lehre entfernt hat – eben auf einem synodalen Irrweg.

 

Gabriele Freudenberger

 

 

 

 

 

 

 

 

      

 

 

 

 



[1] Vgl. NNP,13.5.2022,S.7