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                                                                                      30.4.2023

In der Kurie gibt es „eine korrupte Strömung. Man spricht von einer Homo-Lobby – und so ist es, sie existiert“ (Papst Franziskus)

Homosexuelle Netzwerke in der Kirche zur Vertuschung von Missbrauch

Angesichts der vatikanischen Vertuschungen im Missbrauchsfall des prominenten Jesuiten Marko Rupnik sowie der Kritik von Pater Hans Zollner an fehlender Transparenz der päpstlichen Kinderschutzkommission muss erneut die Frage nach den dahinterstehenden Lobbykräften gestellt werden.

Auch in der Kirche in Deutschland wird eine wesentliche Tatsache zur Erklärung des Missbrauchs durch Geistliche vertuscht und verdrängt: Etwa 80 Prozent der Missbrauchsfälle sind in homosexuelle Kontexte einzuordnen. Aus dem Verschweigen folgt, dass Homosexualität und homophile Missbrauchskleriker vor einer kritischen Beleuchtung verschont werden. An diesem Prozess der Vertuschung haben vor allem kirchliche Homo-Netzwerke ein Interesse, was in den folgenden Ausführungen aufgezeigt wird.

Eine Passage der Münchener Gutachtens der Kanzlei Westpfahl/Spilker/Wastl zum Komplex „Homosexualität unter Klerikern“ lässt aufhorchen. Dort heißt es auf S. 425:

Es „treten deutlichste Zeichen dafür auf, dass homosexuell orientierte Personen besonders enge Kontakte pflegten, sodass der Eindruck eng geknüpfter Netzwerke entsteht, die bis hin zu herausgehobenen Positionen in der Hierarchie des Ordinariats unterhalten wurden.“ Diese Netzwerke würden „einen (regen) Informationsaustausch betreiben und nachhaltig eigene Ziele um des beruflichen Fortkommens willen verfolgen“. Wissen oder Gerüchte um homosexuelle Tendenzen von priesterlichen Mitbrüdern hätten einen nicht unerheblichen Verbreitungsgrad. Sie würden Einflussmöglichkeiten und gegebenenfalls sogar „wechselseitiges Erpressungspotential“ verleihen.

Diese Hintergrundstrukturen, also die homosexuellen Netzwerke sowie das sichere oder erfahrene Wissen um homosexuelle Priester müssten „als eine wesentliche Mitursache für die ohne jeden Zweifel vorherrschenden Vertuschungstendenzen in die vorliegende Bewertung einbezogen werden.

Das WSW-Gutachten bestätigt aktive Homo-Netzwerke im Bistum München

Diese Skizzierung zu netzwerkartiger Lobby-Arbeit von homosexuellen Klerikern ist bisher noch nie in einem bestellten Gutachten für die Kirche in Deutschland aufgezeigt worden. Leider führen die Autoren ihre Kenntnisse bei der Behandlung der Missbrauchsfälle nicht weiter aus. Gleichwohl sind diese Gutachten-Aussagen eine wichtige Bestätigung der bisherigen Studien zu dem Phänomen der klerikalen Homo-Netzwerke in den USA, Polen und in der kurialen Vatikan-Verwaltung. (Der Begriff ‚Homo-Lobby‘ ist in der Gay-Welt verbreitet, unter anderem als Selbstbezeichnung von qeer.de.)

Das WSW-Gutachten spricht von eng geknüpften homosexuellen Netzwerken, die „nachhaltig eigene Ziele um des beruflichen Fortkommens willen“ verfolgten. Da sind innerhalb der Priesterschaft anscheinend homosexuelle Communities aufgebaut worden, deren Mitglieder sich gegenseitig in ihren Karrieren fördern. Es geht um die Besetzung von einflussreichen Stellen und Positionen durch Seilschaften „bis hin zu herausgehobenen Positionen in der Hierarchie des Ordinariats“.

Was im Netzwerk positiv für das „berufliche Fortkommen“ gilt, kommt den Mitgliedern auch als gegenseitige Unterstützung bei Fehlverhalten zugute. Bei homosexuellen Missbrauchstätern könnten die Netzwerkbeziehungen bis in die Bistumsspitze als Verharmlosung und Relativierung zum Tragen kommen. Von Seiten der Bistumsleitung wären das die homosexuellenspezifische „Vertuschungstendenzen“, die das WSW-Gutachten andeutet.

Mit diesen Ausführungen ist die homosexuelle Lobby-Einflussnahme in der Kirche konturiert: Eine Gruppe von homosexuellen Klerikern baut ein eng geknüpftes Netzwerk auf, mit dem sie über alle kirchliche und mediale Beziehungskanäle Druck auf Kirchenverantwortliche ausübt, um die kirchlichen Entscheidungsträger im Sinne ihrer Gruppeninteressen zu beeinflussen.

Solche säkularen Methoden von Entscheidungsbeeinflussungen durch Netzwerkarbeit in hierarchischen Systemen ist eine Spielart von Korruption. Sie sollte in der Kirche nicht geduldet werden.  

In einem parlamentarischen Staatssystem mit verschiedenen Parteien und Fraktionen ist Lobby-Arbeit von Interessengruppen unter Transparenzkriterien erlaubt und legitim. Da aber in der Kirche kein parteienpluralistischer Parlamentarismus herrschen darf, sind auch organisierte Interessengruppen und ihre Lobbyarbeit für die Kirche wesensfremd.

Vertuschungstendenzen von der Bistumsleitung

In der Diözese München ist die Homolobby seit Jahren erfolgreich. Der ehemalige Generalvikar Peter Beer, von 2009 bis 2019 im Amt, bestätigte schon vor drei Jahren, dass er sich regelmäßig mit homosexuellen Priestern austausche. Er stellte ihnen generell das Zeugnis aus, dass sie „gute Arbeit leisten“ würden.

Diese Erklärung straft die Klage in dem Synodalpapier zu homosexuellen Priestern Lüge. Die Autoren behaupten, dass „eine Begegnung zwischen nicht-heterosexuellen Priestern und der Kirchenleitung noch immer nicht möglich“ sei. Dass es an „Gesprächspartner:innen und an Gesprächsfähigkeit seitens der Kirchenleitung“ fehle, ist offensichtlich eine dreiste Falschbehauptung, wie die regelmäßigen Gesprächstermine im Münchener Ordinariat zeigen.

Generalvikar Beer wird bei seinen Gesprächen mit homosexuellen Priestern angesichts der hohen Quote von Missbrauchstaten mit Sicherheit auch das Vertuschungsinteresse der klerikalen Homo-Lobby bedient haben. Ganz offen leugnet er die empirischen MHG-Ergebnisse im Teilprojekt 2, nach denen die Mehrheit der Missbrauchstäter homosexuell orientierte Kleriker sind, die sich an Jungen vergriffen haben in der Höhe von 80 Prozent aller Missbrauchsopfer.

Der ehemalige Münchener Generalvikar möchte alle homosexuellen Kleriker generell exkulpieren. Er behauptet ohne Datenbelege, es gebe keinen „direkten Zusammenhang zwischen Missbrauch und Homosexualität“. Entsprechende Thesen seien „inakzeptabel“ und „unerträglich“ – offenbar auch die Forschungsergebnisse der MHG-Studie. Damit verletze man „homosexuelle Menschen in ihrer Würde“. Letztlich schiebt Generalvikar Beer alle Missbrauchstaten im kirchlichen Bereich den heterosexuellen Priestern in die Schuhe. Deren Würde ist ihm anscheinend nicht so viel wert.

Nach dieser generellen Bestreitung von homosexuellen Missbrauchstätern baute Beer eine zweite Rechtfertigungslinie auf: Falls gleichgeschlechtlich orientierte Kleriker doch übergriffig würden, dann seien die Taten „selbst im Grade des Verbrechens“ (!) doch nur als „Übersprungshandlungen“ zu charakterisieren, jedenfalls nicht gewollt und geplant, sondern als ein ausweichendes Reaktionsmuster anzusehen.

Diese küchenpsychologische Behauptung von Generalvikar Beer steht im Widerspruch zu den empirischen Daten auf S. 158 der MHG-Studie: „83,1 Prozent der Taten waren geplant, nur 5,4 erfolgten spontan“.

Eine weitere entschuldigende Erklärung des Generalvikars Beer lautet: Eine nicht-integrierte, verdrängte Sexualität würde zu einem „mehr oder weniger unkontrolliertem Ausagieren führen“. Diese These ist eine Variation der Ventilthese bei sexuellem Überdruck: Der Zölibat würde das natürliche Sexualstreben unnatürlich unterdrücken. Daher würde sich die zölibatäre Askese in den Missbrauchshandlungen an Kindern ein Ventil suchen. Derartige mechanistische Theoriekonstrukte aus dem 19. Jahrhundert vertritt heute kein seriöser Wissenschaftler mehr.

Korrupte Homo-Lobbys im Vatikan und in der Weltkirche

Es ist zu befürchten, dass die vom WSW-Gutachten beschriebenen Netzwerke homosexueller Priester im Bistum München-Freising auch in anderen deutschen Diözesen ausgebaut sind. Sie widersprechen als gruppenegoistische Interessenvereinigungen dem Wesen der Kirche, wie oben aufgezeigt. Als solche haben sie demoralisierende und zersetzende Wirkung auf Priesterschaft und Kirche.

Wenn die homosexuelle Netzwerkbildung die Ebene der Bischöfe und Ordensoberen erreicht hat, sind die Folgen für die Kirche noch zerstörerischer. Dann wird die Homosexualisierung der Priesterausbildung und Noviziate systematisch gefördert. Diese Entwicklung ist in Studien zu einigen US-Diözesen beschrieben worden.

Weit fortgeschritten soll die homosexuelle Durchsetzung auch in der vatikanischen Kirchenverwaltung sein. Papst Benedikt hatte drei Kardinäle mit einer Untersuchung der vatikanischen Homo-Netzwerke beauftragt. Ihren Bericht übergaben sie im Juni 2013 Papst Franziskus. Der ließ verlauten: In der Kurie gibt es „eine korrupte Strömung. Man spricht von einer Homo-Lobby – und so ist es, sie existiert.“ Das sind starke Worte gegen die Praxis eine homosexuelle Lobby-Gruppe von Prälaten, „die auf legale oder illegale Weise starken Druck ausüben, um einige Entscheidungen zu den eigenen Gunsten zu beeinflussen (Roberto de Mattei am 29. 6. 2013 auf katholisches.info). Doch bei den Konsequenzen wird Franziskus kleinlaut: „Wir müssen abwägen, was getan werden kann“ – so sein Abschlusskommentar.

Diese Aussage ist typisch für die dialektische Prozess-Strategie des gegenwärtigen Papstes, die er auch bei der Missbrauchsbekämpfung anwendet: lautstarke Worte von Null-Toleranz für die Öffentlichkeit einerseits. Doch bei dem konsequenten Handeln gegen die Missstände wiegelt er ab zu: „was getan werden kann“ statt: was dagegen getan werden muss! Er handelt nicht proaktiv gegen den Sumpf der korrupten Homolobby unter Priestern, Bischöfen und Kardinälen. Und wenn unter dem Druck der Öffentlichkeit einmal ein solches Netzwerk auffliegt, dann lässt er die Homosexualität als Triebkraft von Korruption und Missbrauch vertuschen und verschweigen, wie am folgenden Beispiel zu ersehen ist.

Die korrumpierenden Wirkungen von homosexuellen Netzwerken zeigte sich an einer Clique von chilenischen Bischöfen. Aus der Exerzitienschule des notorischen Missbrauchsklerikers Fernando Karadima gingen vier Bischöfe hervor, die die schändlichen Taten ihres Mentors vertuschten. Papst Franziskus selbst hielt jahrelang seine Hand über den homosexuellen Missbrauchstäter und die Vertuschungsbischöfe. Erst als die anschwellenden Proteste das Ansehen der Kirche in Chile rapide herabdrückten, ließ er den Fall untersuchen, den Missbrauchskleriker aus dem Verkehr ziehen und die inkriminierten Bischöfe emeritieren. Von dem homosexuellen Missbrauchsprälaten war jedoch nicht mehr die Rede. Das passt zu dem eisernen Schweigen und Vertuschen der Tatsachen, dass etwa 80 Prozent aller Missbrauchsfälle durch Kleriker homosexueller Natur sind.

Papst Franziskus vermittelt den Eindruck, dass er die Homonetzwerke im Vatikan und in der Weltkirche nicht antasten will. Das gilt insbesondere für die Homo-Seilschaften von Bischöfen der USA, die Kardinal McCarrick seit Jahrzehnten geknüpft hat. Da stellen sich Fragen nach dem Grund der päpstlichen Sympathie für die dortige Homolobby. Spielt es dafür eine Rolle, dass die involvierten US-Bischöfe in politischen und kirchenpolitischen Themenbereichen auf der liberalen Linie des Papstes liegen?

Im Vatikan kommen anscheinend persönliche Präferenzen des Papstes für die Schonung von homosexuellen Missbrauchstätern dazu. Bei den Prälaten, die durch ihre Eskapaden mit schwulen Freunden oder gar Seminaristen öffentlich Ärgernis erregten, sieht Franziskus großzügig über deren „Jugendsünden“ hinweg und belohnt sie im Vatikan mit Posten (Battista Ricca, Gustavo Oscar Zanchetta).

Hubert Hecker