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Non food – Nicht Essen

In seinem Buch „Franziskus im Atomzeitalter – die alte Liebe rettet die neue Welt“ beschreibt mein Mann, Max Thürkauf, eine Situation, die prophetisch auf die gegenwärtig drohende Lebensmittelknappheit im kommenden Winter und die damit verbundenen Versorgungsängste hinweisen.

Bei einem Einkauf im Supermarkt, erhielt er den üblichen Kassenzettel, den der Computer automatisch ausgespukt hat. In der Sprache der technofaschistischen Internationalen stand darauf: Non food – nicht Essen, d. h. er hatte Gegenstände gekauft, die nicht zum Essen sind. Doch waren sämtliche Regale des Einkaufszentrums mit Esswaren angefüllt. Der Computer registrierte also gewissenhaft, ob die Ware zum Essen oder non food ist. Der Supermarkt trägt den Namen der heiligen Clara, doch wer kennt schon die geistliche Schwester des Heiligen von Assisi? Die Manager haben dies berücksichtigt und ihr Unternehmen kurz Claramarkt genannt. Die vollen Lebensmittelregale weisen darauf hin, dass dieser Markt in einem sehr reichen Land steht.

 In manchen Artikeln der alternativen Blätter konnte man immer wieder lesen, dass die Kinder dieses reichen Landes nicht nach Brot – aber nach Liebe hungern. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass in einem Land, wo Kinder nach Liebe hungern, die Kinder dieser Kinder nach Brot hungern werden. „Das NON FOOD wird dann nicht mehr auf den Kassenzetteln stehe, sondern an den Türen, die beim Hinzutreten ebenso automatisch geschlossen bleiben werden, wie sie sich heute automatisch öffnen. Das Einzige, was dieses reiche Land vor dem Hunger retten würde, wäre die Liebe.“

Am selben Tag, wo mein Mann den NON FOOD Zettel erhielt, stand in der Zeitung, „dass wegen einer grossen Getreideernte 130 000 Tonnen Weizen dem Vieh verfüttert werden müsse. Auf die Frage, ob dieser Überschuss nicht besser für die Nahrungshilfe an hungernde Völker abgegeben würde, führte die Getreideverwaltung Kostenkalkulationen an, die beweisen, dass dieses reiche Land sich diese Liebe nicht leisten könne. In einem Buch, das unzeitgemäß ist, und das solange unzeitgemäß bleiben wird, bis es durch seine Lehre die Zeiten gebessert hat, steht: ‚Sammelt euch nicht Schätze auf Erden, wo Motte und Rost sie zerfressen, und wo Diebe einbrechen und stehlen. Sammelt euch vielmehr Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Rost sie zerfressen, und wo keine Diebe einbrechen und stehlen. Denn wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein‘ (Mt 6, 19-21).

Mitnehmen können wir nur, was wir den Armen verschenkt haben. Eine andere Währung zählt nicht in dem Land, wo wir alle hingehen. Die geschlossenen Türen der Supermärkte werden Schlüssel zu den Herzen sein, die vor lauter Haben das Sein vergaßen.“

Daran glaubte mein Mann, und es war dieser Glaube, der ihm die Kraft gab zu beten, dass die kommende Armut, die er schon vor über fünfzig Jahren auf uns zukommen sah, gnadenbringend sein möge: die Armut des heiligen Franz und der heiligen Clara als ein Bündnis mit der Allmacht und dem Reichtum Gottes.

Inge M. Thürkauf