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                                                               Ostern 2025

Ostern – Lumen Christi

 

 * Lumen Christi – das Licht Christi, Christus das Licht

 * Den eindrucksvollen Moment, da die brennende Osterkerze mit dem dreimaligen Ruf Lumen Christi in die finstere Kirche getragen wird, möchte ich in den großen biblischen Horizont einordnen: Als Gott die Welt erschuf (vgl. Gen 1,3), war alles wüst und wirr und finster. Als Erstes schuf Gott das Licht, Teilhabe der Schöpfung am göttlichen Licht, denn Gott ist Licht und Finsternis ist nicht in ihm (vgl. 1 Joh 1,5). Diese Teilhabe der Schöpfung ist nicht nur äußerlich durch das Leuchten der Sonne, des Mondes und der Sterne, durch die Helligkeit des Tages, sie ist es auch innerlich, denn Gott, näherhin seine Weisung, seine Gebote, sein Wort, ist Licht für Schöpfung und Mensch. „Der Herr ist mein Licht und mein Heil“, heißt es in Ps 27,1 und in Ps 119,105: „Dein Wort ist meinem Fuß eine Leuchte, ein Licht für meine Pfade“.

 * Aber die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht und sie tun es immer noch. Damit sie nicht von der Finsternis der Sünde verschluckt werden und in der Dunkelheit des Bösen untergehen, sandte Gott sein Licht in Menschengestalt: Jesus als den Messias, den Christus: deum de deo, lumen de lumine, deum verum de deo vero bekennen wir im Großen Credo (1700 Jahre Nizäa), Gott von Gott, Licht vom Licht, wahrer Gott vom wahren Gott. Er ist das aufstrahlende Licht aus der Höhe, das allen leuchtet, die in Finsternis sitzen und im Schatten des Todes (vgl. Lk 1,78-79, das Benedictus), das Licht der Welt (vgl. Joh 8,12), und er hat am Kreuz alle menschliche Finsternis auf sich gezogen und besiegt. Das Kreuz Christi – Lumen Christi.

 * Vor einigen Jahren stand ich lange in 3 m  Entfernung bei einer Sonderausstellung vor dem Grabtuch von Turin. Es zeigt auf über 4 m Länge und gut einem Meter Breite in Vorder- und Rückseite einen ca. 1,80 m großen Mann, der gegeißelt, gekreuzigt und mit Dornen gekrönt wurde. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, daß das Tuch aus der Zeit Jesu und aus der Gegend Jesu stammt, daß der negative Bildabdruck nicht von Menschenhand angefertigt sein kann, sondern durch eine plötzliche große Lichtenergie entstanden sein muß. Es muß die Auferstehung Jesu gewesen sein, die diese Bildspuren auf dem Grabtuch hinterlassen hat. Deus ad deum, lumen ad lumen, deus verus ad deum verum, Auferstehung Jesu als Rückkehr Jesu ins göttliche Licht, ins ewige Licht.

 * Jedes Jahr an Ostern werden wir neu aufgerufen, dem Licht Christi zu folgen. „Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern das Licht des Lebens haben“, sagt Jesus in Joh 8,12. Und Paulus ruft der Gemeinde von Thessalonich in seinem ersten Brief zu: „Ihr alle seid Söhne und Töchter des Lichts und des Tages. Wir gehören nicht der Nacht und der Finsternis“ (vgl. 1 Thess 5,5). „Lebt als Kinder des Lichts“, schreibt er der Gemeinde von Ephesus (vgl. Eph 5,8). Entzünden Sie also neu das Licht Christi in Ihrem Glauben. In jeder Osternacht bricht ein neuer Schöpfungsmorgen an.

 * Lumen Christi. Amen. Halleluja.

 

 Professor Dr. Hubert Windisch