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 Katholiken

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Ich bin der Weg,

die Wahrheit und

das Leben

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OSTERN  2023

 

 * Vor etlichen Jahren war ich in der Toskana zu Besuch bei Bekannten, die mir den Tip gaben, doch auch einmal das Museo Civico in Sansepolcro zu besichtigen. Sansepolcro ist ein Städtchen so groß wie Burglengenfeld in der Nähe von Arezzo südlich von Florenz.

 * Ich fuhr also nach Sansepolcro und besuchte das dortige Museum, das Museo Civico. Nach der Eingangshalle kam ich in einen ersten Saal und blieb wie erstarrt stehen. Ergriffen stumm. Vor mir an der Wand ein großes Fresko mit lebensgroßen Figuren, das die Auferstehung Jesu zeigt. Gemalt 1463 von Piero della Francesca, einem Künstler der Frührenaissance.

 * Das Fresko zeigt Jesus, wie er seinen linken Fuß auf den Rand eines Sarkophags, also auf das Grab setzt. Bekleidet mit dem Leinentuch in den Farben der Morgenröte, in der rechten Hand die Fahne der Auferstehung. Vor dem Sarkophag schlafend wie tot die Wächter. Hinter dem Auferstandenen öffnet sich eine weite, noch ins Morgengrauen gehüllte toskanische Landschaft. Die Souveränität Jesu, die dieses Fresko ausstrahlt, erschütterte mich bis ins Innerste meiner Seele.

 * Nun war bei der Auferstehung Jesu niemand dabei, so daß wir sie eigentlich nicht darstellen können. Künstler können immer nur versuchen, das Wesentliche der Auferstehung in menschliche Bilder zu fassen. Und hier ist das Wesentliche der Auferstehung Jesu von Piero della Francesca auf erschütternde Weise dargestellt: Es ist der Sieg Christi über Tod und Teufel.

 * Triumphierend, machtvoll, majestätisch blickt dieser Auferstandene in unsere Gegenwart und gleichzeitig in die Ewigkeit. Der Sieg Gottes blickt uns an in Jesus Christus. Und nichts kann uns mehr scheiden von der Liebe Gottes, die da ist in Christus Jesus (vgl. Röm 8).

 * „Jesus lebt, mit ihm auch ich, Tod wo sind nun deine Schrecken? Jesus lebt und wird auch mich – und Sie und Dich – von den Toten auferwecken.“

Halten wir uns fest an dieser gläubigen Gewißheit und Zuversicht in einer Welt und Gesellschaft, die geistig und moralisch immer mehr zu verwahrlosen und zu verrohen droht. Und kommen wir im österlichen Glauben immer wieder ins Gebet, das so schön im Lied erklingt:

„Jesus dir leb ich, Jesus dir sterb ich, Jesus dein bin ich im Leben und im Tod. O sei mir gnädig, sei mir barmherzig, führ mich, o Jesus, in deine Seligkeit.“

 * Brüder und Schwestern, der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaft auferstanden.

Halleluja, Amen.

 

 Prof.Dr, Hubert Windisch, Dipl.theol.