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Zur Wahl in Niedersachsen

Zum Wahlergebnis in Niedersachsen hat der Jurist und ehemalige Stadtverordnetenvorsteher der Stadt Frankfurt am Main, Bernhard Mihm, folgenden beachtenswerten Kommentar verfasst. Dieser Kommentar kann zu einer klaren Beurteilung beitragen. Der Arbeitskreis von Katholiken möchte Ihnen diesen Kommentar nicht vorenthalten.

 Kommentar:

Der Abfluss von Stimmen der CDU an die AfD in katholisch geprägten Landesteilen wird von dem katholischen CDU-Politiker Busemann auf zwei Ursachen zurückgeführt:

a)      Der Entkernung der CDU in der Ära Merkel
                             und
b)      dem Glaubwürdigkeitsverlust der katholischen Kirche.

Über die Entkernung der CDU in der Ära Merkel brauche ich nicht näher zu referieren. Er ist offenkundig und von vielen, auch von mir immer wieder problematisiert worden. Umso befremdlicher klingen freilich derzeitige Töne, wie sie den Ministerpräsidenten Günther und Wüst zugeschrieben werden, die CDU müsse wieder mehr zur Linie der früheren Kanzlerin zurück.

Was nun den “Glaubwürdigkeitsverlust“ der katholischen Kirche angeht, bleibt offen, was Busemann darunter näher versteht. Meinte man damit Auswirkungen der skandalisierten Mißbrauchsaffäre, führte das m.E. in die Irre. Nein:

Dieser Glaubwürdigkeitsverlust ist Glaubensverlust.

Man wählt nicht mehr betont „als Katholik“, sondern nach anderen soziologischen Zugehörigkeiten oder anderen Interessen. „Als Katholik zu wählen“ war im 19. Jahrhundert eine Frage konfessionellen Selbstschutzes. Heute ist es eine Frage überkofessionellen Glaubens- und Sittenschutzes. Diese Verantwortungsdimension ist aber durch die seit einem halben Jahrhundert betriebene  „Pastoral“ völlig vernachlässigt worden bzw. durch innerkirchliches Problematisieren zerstört.

Und die Niedersachsen-Wahl hat den Scherbenhaufen (wieder einmal) offenbar gemacht.

Bernhard Mihm